
Die Frauenkirche ist das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt München. Mit ihren zwei charakteristischen Zwiebeltürmen prägt sie das Stadtbild der Altstadt maßgeblich. Zwar ist sie allgemein als „Frauenkirche“ bekannt, ihr offizieller Name lautet jedoch: „Dom zu Unserer Lieben Frau in München“.
Die Frauenkirche - zentral gelegen und historisch bedeutend
Bei einem Besuch der bayerischen Landeshauptstadt sollte die Frauenkirche auf keinen Fall fehlen. Sie liegt zentral in der Münchner Altstadt und dient als Kathedralkirche sowie als Sitz des Erzbischofs von München und Freising.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Frauenkirche im Jahr 1269. Bereits 1271 erhielt sie das Pfarrrecht. Nach mehreren Umbauten und Erweiterungen bot der Dom Platz für etwa 20.000 stehende Besucher – ein beeindruckendes Bauwerk für damalige Verhältnisse. Die beiden Türme wurden 1488 fertiggestellt und erhielten 1525 ihre heute weltbekannten Kuppeln.
Der Name „Dom zu Unserer Lieben Frau“ geht auf die Gottesmutter Maria zurück, die als Schutzherrin dieser gotischen Dom- und Stadtkirche verehrt wird.
Neben den zahlreichen Kapellen der Frauenkirche ist besonders die Wittelsbacher Familiengruft von Interesse. Sie dient als letzte Ruhestätte für zahlreiche Mitglieder des bayerischen Herrschergeschlechts, unter anderem auch für Kaiser Ludwig den Bayern.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Frauenkirche im Jahr 1944 bei Luftangriffen schwer beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgte von 1946 bis 1960 in einem schlichten Stil, der die Architektur der Nachkriegszeit widerspiegelt. Ab 1989 wurde die Kirche umfassend restauriert. Dabei wurde insbesondere die Vorhalle in ihrer ursprünglichen Bauform wiederhergestellt. 1994 kehrten etwa 400 erhaltene Ausstattungsstücke an ihren ursprünglichen Platz in der Kirche zurück. Die Sammlung wurde darüber hinaus durch weitere historische Elemente ergänzt.
In der Mitte der Vorhalle in der Frauenkiche befindet sich der sogenannte Teufelstritt – ein dunkler, schuhähnlicher Abdruck im Boden, dem eine bekannte Legende zugrunde liegt.
Demnach war der Teufel verärgert darüber, dass in München eine neue Kirche entstehen sollte. Nachdem der Bau abgeschlossen war, schlich er sich in die Kirche und betrachtete den Innenraum. Von einem bestimmten Punkt in der Vorhalle aus waren keine Fenster sichtbar, da sie von den Säulen verdeckt wurden. Der Teufel hielt den Bau daher für lichtlos, lachte vor Schadenfreude laut auf und stampfte triumphierend mit dem Fuß auf – wobei er seinen Abdruck im Boden hinterließ.
Erst nach der Weihe bemerkte er, dass zahlreiche Menschen in die Kirche strömten und diese durchaus über Fenster verfügte. Von außen erkannte er seinen Irrtum. Aus Zorn verwandelte er sich in einen heftigen Windstoß, um das Gebäude zum Einsturz zu bringen – ohne Erfolg. Noch heute, so heißt es, sei beim Betreten der Kirche ein leichter Luftzug zu spüren.
Die beiden Türme der Frauenkirche ragen fast 100 Meter in die Höhe und bilden eine unverkennbare Silhouette im Münchner Stadtbild. Einer weitverbreiteten Legende zufolge unterscheiden sich die Türme in ihrer Höhe um exakt einen Meter. Tatsächlich zeigen präzise Messungen: Der Nordturm ist 98,57 Meter, der Südturm 98,45 Meter hoch – der Unterschied beträgt also nur 12 Zentimeter.
Münchens Bauvorgabe zum Erhalt des Stadtbildes
Seit dem Jahr 2004 gilt in München eine Bauvorschrift, nach der keine neuen Gebäude höher als die Türme der Frauenkirche errichtet werden dürfen. Damit bleibt das von der Frauenkirche geprägte Stadtbild der Altstadt dauerhaft erhalten.
Der Südturm der Frauenkirche ist für Besucher zugänglich und bietet einen eindrucksvollen Panoramablick über die Stadt München – bei klarem Wetter bis hin zu den Alpen. Im Turm selbst hängen sieben monumentale Glocken, die das Stadtzentrum mit ihrem Klang erfüllen und Teil des akustischen Stadtbilds sind.
Ein Besuch der Frauenkirche lässt sich ideal mit einem Bummel durch die Altstadt verbinden – ein besonderes Erlebnis für Kulturinteressierte, Familien und Geschichtsfreunde gleichermaßen.
Sie erreichen den Dom bequem zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Gerne geben wir Ihnen weitere Empfehlungen für Ihre individuelle Stadtbesichtigung.